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Finanzsektorentwicklung: Fortschritte und Potenzial

April 20183 min readFinanzielle InklusionEmerging Markets

In den vergangenen zehn Jahren sind enorme Fortschritte in der finanziellen Integration und Finanzsektorentwicklung gemacht worden

Besserer zugang zu finanzdienstleistungen

Von 2011 bis 2014 ist der Anteil der weltweiten Erwachsenenbevölkerung mit einem Bankkonto von 51 % auf 62 % gestiegen. Das entspricht einem Anstieg um rund 700 Millionen Menschen.

Entwicklungsschritte werden übersprungen

Auch die Marktinfrastruktur hat sich weiterentwickelt. Allerdings sind viele Märkte hier dem „Leapfrogging“-Trend des Überspringens wichtiger Entwicklungsschritte gefolgt und setzen anstelle physischer Infrastruktur (Geldautomaten, Bankfilialen) direkt auf mobile Technologien.

Mobile banking im kommen

Das Mobile- Banking verzeichnet in vielen aufstrebenden Märkten einen bedeutenden Anstieg. Im Zuge der zunehmenden Breitbandnutzung und -abdeckung dürfte dieser Trend noch mehrere Jahre andauern.

Grad der finanziellen Integration

Weiterhin aufholbedarf in entwicklungsländern

In punkto Infrastruktur, Zugang und Produktvielfalt hinken die Finanzsektoren vieler Entwicklungs- und Schwellenländer denen der entwickelten Volkswirtschaften jedoch weit hinterher. Diese Kluft wirkt sich weiter deutlich auf die wirtschaftliche Entwicklung und damit letztlich die Lebensqualität aus.

Eine Kombination von drei Faktoren hat bereits massgeblich dazu beigetragen, diese Kluft zu schliessen, und wird das auch in Zukunft tun.

1) Wirtschaftswachstum

Langfristige wirtschaftliche Wachstumsverläufe sind als Kontext von Bedeutung, genauso aber auch die Art des Wachstums, da die Einkommensgleichheit stark mit dem Anteil der Bankkontoinhaber an der Bevölkerung korreliert ist.

2) Demografie

Auch demografische Faktoren sind ein wichtiger Nachfragetreiber – ein Trend, der sich in vielen Schwellenländern in den nächsten zehn Jahren noch weiter beschleunigen dürfte. Die Abbildung unten veranschaulicht das rapide Wachstum der Bevölkerungsgruppe in den Entwicklungs- und Schwellenländern, die in nächsten zehn bis 20 Jahren das Erwerbstätigenalter erreichen wird. Die zunehmende Urbanisierung und die wachsende Mittelschicht werden die Nachfrage nach Finanzdienstleistungen weiter erhöhen.

3) Ein besseres Marktumfeld

Ein förderliches Umfeld ist wesentlich für die Förderung der Kreditversorgung und der Finanzsektorentwicklung. Hier spielen die Qualität der Regulierung und die Regulierungsbehörde selbst eine wichtige Rolle. Zwar können sich regulatorische Schocks negativ auf das Wachstum des Finanzsektors auswirken. Gute und klare Regulierungen (in Verbindung mit ausreichender Kontrollkapazität der Regierungsbehörde) spielen bei der Risikominderung in diesem Sektor jedoch eine potenziell wichtige Rolle – denn sie sind es, die zu Investitionen und Wachstum ermutigen. Ein weiterer positiver Entwicklungsfaktor sind Kreditbüros, die nachweislich ebenfalls zu einer besseren Kreditversorgung und finanziellen Integration beitragen. [1]

4) Technologische Fortschritte

Auch technologische Fortschritte können von Bedeutung sein. Ein Beispiel ist die Verbreitung und Qualität der Konnektivität, die auch Menschen in abgelegenen Regionen Zugang zum Mobile-Banking eröffnet.

5) Zugang zu Finanzierung

Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, muss die Finanzsektorentwicklung gefördert werden, indem Finanzinstitute Zugang zu Finanzierung erhalten.

Bevölkerungswachstum als treiber

1 “The national credit bureau: a key enabler of financial infrastructure and lending in developing economies”, 2009, McKinsey

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