Covid-19

Nachfrage intakt, Lieferketten verzögert

April 20202 min readNachhaltige ErnährungAgriculture, Emerging Markets

Von Mumbai aus behält Suhasini Singh unser Portfolio an Lebensmittelunternehmen in Asien im Auge. Sie halten alle den Betrieb aufrecht, auch wenn Covid-19 besondere Herausforderungen mit sich bringt.

Wie bewältigen asiatischen Lebensmittelunternehmen in Ihrem Portfolio die Covid-19-Krise?

Unsere wöchentlichen Status-Updates zeigen, dass all unsere Portfoliounternehmen ihre Notfallplanung und Massnahmen zur Schadensbegrenzung aktiviert haben. Ihre IT-Infrastruktur ist an die Arbeit aus der Ferne angepasst, und sie stehen mit ihren Kunden und Lieferanten auf lokaler und internationaler Ebene in Kontakt. Das alles ermöglicht es diesen nachhaltigen Agrarunternehmen, innerhalb des vorgegebenen Rahmens von Beschränkungen einsatzbereit zu bleiben – und gibt uns ein viel besseres Gefühl als noch vor einer Woche.

Produzieren die Unternehmen derzeit tatsächlich Lebensmittel?

Ja, die Produktion geht weiter, auch während der Blockade in Indien: Da wir in Nahrungsmittel investieren, fällt die Tätigkeit unserer Partner unter "wesentlichen Dienste". Das ermöglicht es ihnen, ihre Tätigkeit aufrechtzuerhalten, solange sie sich an die von der Regierung auferlegten Beschränkungen und Vorschriften halten. Unternehmen, die Verarbeitungsanlagen betreiben, müssen dafür sorgen, dass Arbeiterinnen und Arbeiter auf ihrem Gelände bleiben, was nicht so einfach ist. Generell besteht ein Arbeitskräftemangel, da die meisten Wanderarbeiter in ihre Dörfer zurückgekehrt sind. Und die Lieferkette ist nicht voll funktionsfähig, da die Transportunternehmen nur langsam die erforderlichen Sondergenehmigungen erhalten. Die gute Nachricht ist: Die Ware ist da, die Nachfrage ist da, und die Preise sind stark und stabil.

«Die gute Nachricht ist: Die Ware ist da, die Nachfrage ist da, und die Preise sind stark und stabil.»

Suhasini Singh

Wie verändert die Sperre die Geschäftspraktiken der Unternehmen sonst noch?

Viele unserer Portfoliounternehmen exportieren nach Europa und in die USA. Hier haben geschlossene Häfen zu einem Rückstau von Sendungen geführt. Vor dem Export müssen unsere Portfoliounternehmen ausserdem in der Regel Produktproben an ihre Kunden schicken. Das geschieht üblicherweise per Luftfracht, aber die ist weitestgehend eingestellt. Unsere Partner umgehen diese Situation, indem sie kommerzielle Flüge nutzen und Zertifikate digital schicken. Einige ihrer Kunden akzeptieren während dieser Zeit auch alte Zertifikate. Was die Banken im Agrarsektor betrifft, so haben sie ihr Geschäft meist in den digitalen Bereich verlagert, was die Prozesse in einer ersten Phase zeitaufwendiger macht, langfristig aber helfen wird.