Grüne Finanzierungen in Lateinamerika
Einstieg in die Dekarbonisierung der Kreditvergabe in grossem Massstab
Die 2001 gegründete CIFI (Corporación Interamericana para el Financiamiento de Infraestructura) war das erste Unternehmen, das sich der Fremdfinanzierung, Strukturierung und Beratung kleiner und mittlerer Infrastruktur- und Energieprojekte in Lateinamerika und der Karibik widmete. Ungefähr die Hälfte ihres Portfolios wurde in erneuerbare Energien investiert, die eine Vielzahl von Technologien umfassen, darunter Photovoltaik, Wasserkraft, Windkraft und Biomasse.
CIFI ist sich bewusst, dass der Klimawandel erhebliche Auswirkungen auf alle seine Investitionen (und nicht nur auf die in die Energieinfrastruktur) haben wird. Daher wollte CIFI seine Anlagestrategie und die Zusammensetzung seines Portfolios auf eine Welt mit einer Temperatur von 1,5°C (die im Pariser Abkommen festgelegte Obergrenze für die globale Erwärmung gegenüber dem vorindustriellen Niveau) ausrichten. CIFI wandte sich an das Climate Finance Team von responsAbility, um den CO2-Fussabdruck des gesamten Kreditportfolios und das entsprechende Klimarisiko zu analysieren.
Mit Unterstützung des Technical Assistance (TA)-Teams von responsAbility wurden externe Experten beauftragt, die Exposition von CIFI gegenüber kohlenstoffintensiven Aktivitäten sowie deren Klimarisiken zu kartieren und eine Strategie zu entwickeln, um das Portfolio auf einen 1,5°C-Pfad auszurichten. Die Analyse des mit der TH beauftragten Beraters half CIFI dabei, die kohlenstoffintensiveren Sektoren in seinem Portfolio zu identifizieren, um die Exposition gegenüber solchen Sektoren in Zukunft zu reduzieren.
Wichtigste Ergebnisse:
Unter dem Gesichtspunkt des Kreditrisikos bestätigte die Analyse, dass die Projekte für erneuerbare Energien im Portfolio von CIFI weniger riskant sind als ihre kohlenstoffintensiven Pendants. Bestimmte Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien sind jedoch in hohem Maße von der Erwärmung des Planeten betroffen. Die Studie umfasste auch eine Risikobewertung, um potenzielle Ertragseinbußen aufgrund der zunehmenden Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse zu beurteilen, was die Bedeutung der Vermeidung eines unkontrollierten Klimawandels unterstreicht.
CIFI hat nun einen Fahrplan entwickelt, um seine Strategie auf ein 1,5°C-Szenario auszurichten, und hat mit der Umsetzung auf allen Ebenen der Organisation begonnen, mit einer neuen Klimaschutzpolitik und Verfahren zur Bewertung des Klimarisikos im Investitionszyklus.
Da der Austausch von Best Practices ein wichtiges Ziel ist, wurden die Ergebnisse der Bemühungen von CIFI in einem von responsAbility gemeinsam organisierten Webinar einem breiten Publikum vorgestellt: Hitting the road to 1 5°C alignment a Financial Institution's journey
Lesen Sie mehr in unserem Bericht über die Auswirkungen des Klimafonds: Klimafolgenbericht
