Klima-Experten von responsAbility gehen Kooperation mit ESG-AM ein, um messbare Auswirkungen auf das Klima im Bereich Global Credit zu erzielen

Zürich, Dezember 2021 – Das Schweizer Nachhaltigkeits-Investmenthaus responsAbility und ESG Asset Management (ESG-AM), eine auf börsennotierte Kredite fokussierte Investmentboutique mit Sitz in Zürich, gehen eine Zusammenarbeit ein und zielen damit auf die Chancen, die sich aus dem globalen Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft ergeben. Die Kooperation nutzt die führende Klima-Expertise von responsAbility und stützt sich auf das Know-how der Portfoliomanager von ESG-AM bei Investitionen in globale Kredite. Auf der Grundlage des wissenschaftlich fundierten Ansatzes von responsAbility werden neue Strategien entwickelt, die insbesondere in Emittenten investieren, die sich auf dem robustesten Dekarbonisierungspfad befinden. Dieser geht über bestehende Ansätze hinaus, die sich oft auf kohlenstoffarme Emittenten konzentrieren.

Die Zeit läuft. Angesichts der eindeutigen Beweise, dass menschliche Aktivitäten den Klimawandel vorantreiben, bleibt nur wenig Zeit, um die CO2-Emissionen zu halbieren und bis 2050 eine Netto-Null-Emission zu erreichen. Dieser dringende Handlungsbedarf hat Regierungen, Unternehmen und Verbraucher dazu veranlasst, den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu beschleunigen.

Ein erfolgreicher Übergang erfordert eine tiefgreifende wirtschaftliche Transformation, welche die Mobilisierung von Finanzmitteln in großem Umfang braucht, schreibt der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem neu veröffentlichten Bericht zur globalen Finanzstabilität. Er schätzt, dass bis 2050 zusätzliche Investitionen in Höhe von bis zu 20 Billionen US-Dollar erforderlich sein werden, um das Ziel zu erreichen, die weltweiten Kohlenstoffemissionen bis zur Mitte dieses Jahrhunderts auf netto null zu reduzieren. Etwa 70 Prozent dieser zusätzlichen Mittel werden voraussichtlich aus dem Privatsektor stammen.

Der globale Finanzsektor kann eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Privatinvestitionen und somit bei der Beschleunigung des Übergangs spielen. Im Investitionsmanagement vollzieht sich derzeit ein Paradigmenwechsel hin zur Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Investitionsentscheidungen. Dies gilt insbesondere für Aspekte zur Bekämpfung des Klimawandels. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind spezialisierte Investmentfonds in Größe und Reichweite noch begrenzt, um eine große Wirkung zu erzielen. Wie Umfragen unter Vermögensverwaltern zeigen, ist das Haupthindernis für die Umsetzung nachhaltiger Investitionsstrategien der Mangel an angemessenen Daten.

Die Zusammenarbeit zwischen responsAbility und ESG-AM zielt darauf ab, in Unternehmenskredite mit glaubwürdigen Dekarbonisierungsstrategien zu investieren, die auf einen langfristigen Netto-Null-Pfad ausgerichtet sind und eine erhebliche Reduzierung der CO2-Emissionen ermöglichen. Sie kombiniert die von responsAbility entwickelte, datengestützte, skalierbare Methodik, um messbare Auswirkungen zu erzielen, mit der Expertise von ESG-AM bei Investitionen in globale Kredite.

Die Notwendigkeit, sich mit dem Klimarisiko auseinanderzusetzen, hat in den letzten Jahren zugenommen. Viele Bondinvestoren reagieren, indem sie kohlenstoffarme Strategien anwenden: Sie schliessen Sektoren und Unternehmen mit hohen Emissionen aus und konzentrieren sich auf Emittenten mit geringen Kohlenstoffemissionen. Zudem legen neue akademische Studien nahe, dass solche kohlenstoffarmen Ansätze den Übergang zu Netto-Null verlangsamen oder möglicherweise nicht einmal einen Beitrag zu leisten. Darüber hinaus gibt es keine Belege dafür, dass der Ausschluss treibhausgasintensiver Sektoren einen nennenswerten Einfluss auf das Wachstum dieser Sektoren hat. Entsprechend sollten Sektoren mit dem höchsten Potenzial zur Dekarbonisierung, wie Stahl, Zement, Kunststoff, Luft- und Schifffahrt, im Zentrum des Übergangs zu einer saubereren Wirtschaft stehen. Klimabewusste Investoren müssten sich entsprechend mit diesen Sektoren auseinandersetzen, da ihre Fortschritte bei der Entwicklung glaubwürdiger Netto-Null-Strategien für das Erreichen des Netto-Null-Ziels unerlässlich sein werden.

Florian Heeb, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Center for Sustainable Finance & Private Wealth der Universität Zürich und Verwaltungsrat von ESG-AM, bringt es auf den Punkt: «Die Dringlichkeit der Dekarbonisierung verlangt von den Investoren, glaubwürdige Massnahmen zu ergreifen. Der derzeit am weitesten verbreiteten Ansatz – die Investition in kohlenstoffarme Strategien – löst jedoch keine Probleme, sondern sorgt nur dafür, dass sich die Menschen gut fühlen. Solche Strategien, die kategorisch Emittenten mit hohem Kohlendioxidausstoss ausschliessen und Kapital in Unternehmen mit geringem Kohlendioxidausstoss umleiten, sind suboptimal, da sie die Realität ignorieren. Sektoren mit hohem Kohlendioxidausstoss, wie beispielsweise die Zementindustrie, werden in absehbarer Zeit nicht verschwinden, da sie das Risiko der Portfoliokonzentration erhöhen. Gleichzeitig kommt den Investoren eine entscheidende Rolle beim Übergang zum Klimaschutz zu. Sie ermutigen Unternehmen aktiv dazu, ihre Klimabilanz zu verbessern. Um die globale Erwärmung auf 2°C zu begrenzen, müssen wir entsprechende Anreize für alle Unternehmen schaffen, ehrgeizige Strategien zur Dekarbonisierung anzunehmen und umzusetzen. Dies gilt insbesondere für Unternehmen, die derzeit die meisten Treibhausgasemissionen verursachen. Wenn wir diese Unternehmen von vornherein ausschliessen, vergeben wir die Chancen, die der Klimawandel bietet, sowohl aus einer Wirkungsperspektive als auch aus finanzieller Sicht.»

Stephanie Bilo, Chief Client & Investment Solutions Officer von responsAbility: «Seit vielen Jahren sind wir Vorreiter im Bereich der Climate Finance. Mit unseren hauseigenen Klimawissenschaftlern und Energiespezialisten haben wir massgeschneiderte Instrumente entwickelt, mit denen wir die CO2-Einsparungen der von uns verwalteten Fonds finanzierten Projekte messen können. Angesichts der Nachfrage unserer Kunden nach effizienten Produkten, die die Netto-Null-Ziele erreichen, sind wir nicht nur gut positioniert, sondern auch hoch motiviert, unsere Strategie voranzutreiben und dort Wirkung zu erzielen, wo sie am dringendsten benötigt wird.»

Philipp Good, CEO von ESG-AM: «Wir haben uns für die Zusammenarbeit mit responsAbility entschieden, weil deren Strategie auf klimawissenschaftlichen Erkenntnissen und evidenzbasierten Methoden zur Bewertung klimabezogener Risiken beruht. In Kombination mit unserem fundierten Wissen im Bereich Global Credit war responsAbility der beste Kooperationspartner für dieses Thema.»

Über responsAbility Investments AG responsAbility ist ein führender Impact Asset Manager, der Investmentprodukte konzipiert, die die Welt nachhaltiger machen. Seit unserer Gründung im Jahr 2003 investieren wir in Wachstumsmärkte, lenken Kapital dorthin, wo es knapp ist, und peilen sowohl messbare positive Wirkung wie attraktive finanzielle Renditen an. responsAbility verwaltet ein Vermögen in Höhe von USD 3.7 Mrd., das in über 300 ESG-geprüfte stark wirkungsorien-tierte Unternehmen in 76 Ländern investiert ist. Der neu lancierte Social Bond folgt auf eine 2019 erfolgreich abgeschlossene Verbriefung von Mikrofinanzkrediten in Höhe von USD 175 Millionen. Seit Gründung des Unternehmens im Jahr 2003 haben von responsAbility gemanagte Fonds über USD 11 Mrd. an Kredit- und Eigenkapitalfinanzierungen für Unternehmen bereitgestellt, die in den Bereichen Klimafinanzierung, finanzielle Inklusion und nachhaltige Nahrungsmittel tätig sind und mit ihren Geschäftsmodellen einen direkten Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) leisten. responsAbility hat seinen Hauptsitz in Zürich, Schweiz, sowie Niederlassungen in Bangkok, Lima, Mumbai, Nairobi, Oslo, Paris und Tiflis. Zu den Aktionären des Unternehmens gehören neben diversen renommierten Schweizer und internationalen Finanzinstituten auch die eigenen Mitarbeiter. responsAbility ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA bewilligt.

Über ESG-AM AG Das 2021 gegründete Unternehmen ESG-AM AG wird sich nach Rechtskraft der Bewilligung als Asset Manager auf ein konzentriertes Dienstleistungs- und Produktangebot für nachhaltige Vermögensanlagen fokussieren. Ausgehend von den Kompetenzen im Bereich Credit investiert ESG-AM nicht nur in Unternehmen, die bereits Nachhaltigkeitschampion sind, sondern gleichermassen in jene Gesellschaften mit dem grössten Aufholpotenzial sowie solche mit expliziter Wirkung. Während bei der Datenbeschaffung auf Partnerschaften aufgebaut wird, setzt ESG-AM für die Analyse auf selbst entwickelte Modelle und modernste Technologie. Das Unternehmen mit Sitz in Zürich, Schweiz, wird eine institutionelle Kundenbasis adressieren, die ihre Portfolios messbar nachhaltig ausrichten wollen und dafür massgeschneiderte, spezialisierte Anlagelösungen benötigen.