Transition Finance

Was ist Transition Finance?

Transition Finance (Transitionsfinanzierung) bezieht sich auf Kapitalinvestitionen, die stark emittierende Unternehmen und Sektoren dabei unterstützen, ihre Treibhausgasemissionen im Einklang mit wissenschaftlich fundierten Pfaden zu reduzieren. Anstatt sich nur auf bereits “grüne“ Unternehmen zu konzentrieren, ermöglicht Transition Finance eine tatsächliche Dekarbonisierung, indem sie glaubwürdige und messbare Fortschritte in Richtung Netto-Null finanziert.

Dazu gehört auch die Finanzierung von Unternehmen in Sektoren wie Energie, Verkehr, Produktion und Immobilien, die für die Weltwirtschaft unverzichtbar sind, sich aber erheblich verändern müssen, um den Klimazielen gerecht zu werden.

Warum Transition Finance?

Um die globalen Netto-Null-Ziele zu erreichen, müssen die Emissionen in allen Sektoren reduziert werden - nicht nur in denen, die bereits als umweltfreundlich gelten. Heute sind die so genannten schwer abbaubaren Sektoren - darunter Schwerindustrie, Verkehr, Stromerzeugung und Immobilien - für über 70% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Gleichzeitig sind die Argumente für Transition Finance nicht nur ökologischer, sondern auch wirtschaftlicher Natur. Unternehmen mit glaubwürdigen und wissenschaftlich fundierten Umstellungsplänen zeigen eine grössere Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Sie senken ihre Energiekosten durch verbesserte Effizienz, erhalten Zugang zu neuen Märkten und Kunden und ziehen zunehmend langfristiges Kapital von nachhaltigkeitsbewussten Investoren an. Diese Unternehmen sind auch besser in der Lage, regulatorische Veränderungen zu überstehen, sich an eine strengere Klimapolitik anzupassen und Reputationsrisiken im Zusammenhang mit Emissionen zu vermeiden.

In diesem Zusammenhang geht es bei der Übergangsfinanzierung nicht nur um Risikominderung - es geht um die Finanzierung einer stabileren, zukunftsorientierten Wirtschaft.

Unser Ansatz zu Transition Finance

Interdisziplinäres Team

Die Umstellung auf Netto-Null ist komplex - und erfordert Fachwissen aus verschiedenen Bereichen. Aus diesem Grund haben wir ein funktionsübergreifendes Team zusammengestellt:

• Spezialisten für Klimaauswirkungen, die sektorale Dekarbonisierungspfade bewerten

• Impact- und ESG-Experten, die die Integrität von Daten und Nachhaltigkeitsaussagen überprüfen

• Anlageexperten, die sich mit Kreditrisiken, Portfoliokonstruktion und Anleihemärkten auskennen.

Climate Transition Scoring-Methodik

Gemeinsam haben wir eine eigene Climate Transition Scoring (CTS)-Methode entwickelt: ein strenges, wissenschaftlich fundiertes Rahmenwerk zur Bewertung des Dekarbonisierungspotenzials von Emittenten von Unternehmensanleihen anhand von fünf Dimensionen.

Diese Scoring-Methode ist sowohl datengestützt als auch expertengeleitet. Sie stützt sich auf über 150 quantitative Indikatoren aus Quellen wie CDP und der Science Based Targets initiative (SBTi) und wird durch eine qualitative Überprüfung durch unsere Klimaexperten verfeinert. Analysten validieren und kontextualisieren jede Bewertung, um Datenlücken, Ausreisser oder übersehene Trends zu berücksichtigen und so eine umfassende und glaubwürdige Bewertung des Klimawandelpfads jedes Emittenten zu gewährleisten.

Engagement

Unser Engagement hört nicht beim Aufbau des Portfolios auf. Engagement ist ein zentrales Element, um den Wandel voranzutreiben. Wir beteiligen uns regelmässig an kollektiven Initiativen wie der CDP’s Non-Disclosure Campaign des CDP, um die Umwelttransparenz auf den Märkten zu verbessern. Gleichzeitig treten wir in direkten Dialog mit den Portfoliounternehmen, um Dekarbonisierungsstrategien zu klären, Lücken in der Emissionsberichterstattung zu schliessen und ehrgeizigere, wissenschaftsbasierte Zielsetzungen zu fördern. Durch die Aufrechterhaltung eines aktiven Dialogs und die klare Kommunikation unserer Erwartungen wollen wir Emittenten dabei helfen, schneller und glaubwürdiger auf ihrem Weg zu Netto-Null-Emissionen voranzukommen.